Honda CB 550 F2

mit ihren Vorzügen und Macken

Nach den sehr guten Erfahrungen, die ich mit der HONDA CB400F in punkto Zuverlässigkeit gemacht hatte, kaufte ich mir danach die CB550F. Wieder ein Auslaufmodell ohne "Kinderkrankheiten"! Als solches auch noch 25% unter Normalpreis.

Auch mit diesem Motorrad konnte ich mich spontan entscheiden: "Morgen mache ich eine Tour durch die Alpen!", was ich so auch durchführte.

Innerhalb der ersten 100.999 Kilometer musste ich einmal, in Schweden, eine Werkstatt aufsuchen. Eine Rückholfeder war bei Kilometerstand 50.000 gebrochen, so dass ich 40 Kilometer nur im zweiten Gang fahren konnte. Materialkosten ein paar Pfennige, Arbeitslohn 100 Mark.

Weitere Probleme waren, wie bei der CB400F, die Hauptsicherungen, die ab Kilometerstand 60.000 regelmäßig durchbrannten. Keine Ursache zu finden. Eine gründliche Säuberung aller Kontakte brachte dann wieder Ruhe für ca. 10.000 Kilometer, und dann ging es wieder von vorn los. Bei Kilometerstand 120.000 war schließlich der komplette Sichrungskasten nahezu durchgeschmort. Interessant: Alle Sicherungskästen, die ich von älteren Hondas fand, sahen ähnlich aus!

Zweimal habe ich bis Kilometer 140.000 die Zylinderkopfdichtung und einmal die Zylinderfußdichtung gewechselt. Einmal musste ich auch neue Kupplungsscheiben einbauen.

Ab Kilometerstand 130.000, im Alter von ca. 18 Jahren, kam die Altersschwäche. Zunächst sprang sie nur im Winter schlecht an, dann auch im Sommer. Dann meinten immer ein oder zwei Zylinder: "Wenn die anderen laufen, kann ich mich ja ausruhen!" Das war es nun endgültig mit der Zuverlässigkeit.

Heute steht sie zerlegt bei einem Freund in der Werkstatt. Immer wenn gerade Zeit ist, werden weitere Schritte der Generalüberholung vollzogen. In ein paar Jahren wird sie vielleicht wieder die Alte sein, und irgendwie lässt mich die Hoffnung nicht los, dass sie dann irgendwann wieder in meinen Besitz kommt!

Der durchschnittliche Benzinverbrauch von knapp 4,8 Litern war höher als der der CB400F. Er stieg aber auf unerfreuliche 8,5 Liter an, wenn ich es einmal eilig hatte, und die Tachonadel nur selten unter 150 Km/h fiel.

Als Höchstgeschwindigkeit erreichte sie irgendwann einmal 190 Km/h.