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Als
sich abzeichnete, dass die gesamte Familie sowieso nicht mehr in das
Moto Guzzi-Gespann passte, und die Guzzi mit ihren ca. 120000
gefahrenen Kilometern nicht mehr zur spontanen Langstreckentour taugte,
wendete ich mich wieder der Solomaschine zu. Thomas, der Besitzer der
Werkstatt meines Vertrauen, "Road66", riet mir zur Yamaha XJ600S -
Diversion. So kaufte ich mir im Oktober 1999 die XJ600 Seca II, so
heißt die amerikanische Ausführung der Diversion.
In
den ersten fünf Jahren fuhr ich problemlose 50000 Kilometer. Die
Maschine ist sehr handlich in engen Kurven, aber auch auf langen
Autobahnfahrten habe ich keine Probleme. Sie scheint optimal auf meine
Größe (1,72 Meter) zurecht geschnitten zu sein. Die kleine
Lenkerverkleidung lässt auch bei höheren Geschwindigkeiten
keine unangenehmen Luftwirbel entstehen. Das ändert sich nur mit
Beifahrer. Dann wackeln die Helme bei Geschwindigkeiten zwischen 140
Km/h und 160 Km/h unangenehm.
Eine
unangenehme Macke zeigt sie leider im Winter. Bei Temperaturen um Null
Grad und darunter bockt sie ganz fürchterlich. Sie springt zwar an
und fährt sauber los, wenn sie dann langsam warm wird, fällt
ein Zylinder aus (nicht immer derselbe). Leider hatte bisher noch
niemand eine Idee gehabt, woran das liegen könnte.
Als
sparsamer Fahrer bin ich mit dem Verbrauch von durchschnittlich 4,2
Litern/100 Kilometer ganz zufrieden. Mit zwei Personen längere
Zeit über 160 Km/h lässt den Verbrauch allerdings auf weit
über 5,5 Litern ansteigen.
Außer
einer gebrochenen Verkleidung nach einer Ölspur sind
erfreulicherweise noch keine Defekte aufgetreten. Möge es noch
lange so bleiben! Lange Touren konnte ich bisher immer ohne große
Vorbereitungen starten, wenn man davon absieht, dass man vorher schon
mal nachschaut, ob Reifen und Bremsen noch OK sind.
Bei
Bremsen und Verkleidung lernte ich jedoch die Nachteile einer
Importmaschine kennen: Man kann nicht problemlos jedes Ersatzteil
für die Diversion kaufen, man sollte immer erst nachmessen!
Übrigens erreichte ich die gute Straßenlage erst richtig, nachdem ich auf Metzeler-Reifen umgestellt hatte.
Nach
vier weiteren Jahren standen 90.000 Kilometer auf dem Tacho.
Außer dem Ersetzen einiger Verscheißteile sind keine
Reparaturen nötig gewesen.
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